So entsteht der schottische Single Malt

Seit mehr als 500 Jahren wird in Schottland der Single Malt Whisky hergestellt. Seither übrigens nach der gleichen Rezeptur. Nur die Produktionsverfahren sind etwas „moderner“ geworden, wenn auch eine Reifung im echten Holzfass nach wie vor ein Muss ist. Dabei legt man einen besonderen Wert auf die traditionelle Reifung im Fass, die meist mehrere Jahre – mitunter Jahrzehnte- andauert.

Die schottische Natur gibt den unvergleichlichen Geschmack

Elementare Zutaten eines echten Single Malt Whiskys sind Gerste und Wasser. Besonders die flüssige Zutat ist essentiell  für einen klassischen schottischen Whisky. Aufgrund fehlendem Kalkstein, hat Schottland ein unvergleichlich weiches Wasser. Fließt das Regenwasser über die mit Heide bewachsenen Berghänge und durch Torfwiesen zu Tal, nimmt es dabei seinen für jede Brennerei typischen Geschmack auf. Kleine, wohl gehütete Quellen liefern dann das „aromatisierte“ Wasser für die Single Malt Whiskys. Aber auch die großen Flüsse werden für die Whisky Erzeugung benötigt. Sie liefern das notwendige Kühlwasser für die Brennereien.

Es bedarf nur „einiger“ Produktionsschritte

Nach der Gerstenernte wandert das Korn direkt zum ersten Produktionsschritt: dem Mälzen. Dabei werden die Gerstenkörner auf sogenannten „Tennen“ ausgebracht und befeuchtet. Als Tenne wird übrigens der befestigte Fußboden einer Scheune oder eines Lagerhauses bezeichnet. Nach der Befeuchtung fängt die Gerste dann an zu keimen, bis aus der Stärke des Korns das Grünmalz entsteht. Damit das Korn dabei nicht verdirbt, muss es regelmäßig umgeschichtet werden. Viel interessanter gestaltet sich aber der nächste Arbeitsschritt. Um den Prozess der Keimung zu stoppen, nutzt man nun Hitze. Dieser Vorgang wird als „darren“ bezeichnet, wodurch das entstandene Malz abtrocknet und lagerfähig wird. Dieser Vorgang geschieht in den „Darren“ durch die Zugabe von trockener Luft; meist jedoch durch heißen Rauch.  Bei der Trocknung mittels Rauch werden die Darren mit Torf befeuert. Der Rauch zieht durch den Malz und gibt diesen abschließend sein charakteristisches „torfiges“ Raucharoma, was Whiskyliebhaber so schätzen.

Ähnliche Prozedur wie beim Bierbrauen

Nach diesem Arbeitsschritt erfolgt das eigentliche Maischen. Ähnlich wie beim Bierbrauen, werden nun das gemahlene Malzkorn und heißes Wasser in großen Maischbottichen vermengt. Durch eine Umwandlung der im Malz befindlichen Stärke, entsteht gärfähiger Malzzucker. Diesem Gemisch wird nach der Abkühlung Hefe zugesetzt. Es entsteht die Maische und die eigentliche Alkoholgewinnung beginnt nun mit dem Gärprozess.

Nach der Gärung erfolgt die Destillation in den klassischen Pot Stills
(Foto:Pixabay.com)

Auf die Gärung folgt die Destillation in den klassischen, kupfernen Destillationsblasen, den sogenannten Pot Stills.  Der Destillationsvorgang wird zweimal wiederholt, bis letztendlich der eigentliche Feinbrand entsteht. Dieser wird abschließend in die bekannten großen Holzfässer umgefüllt und zur Lagerung vorbereitet.

Das Geheimnis ist aber die Reifung

Das eigentliche Geheimnis eines guten Whiskys liegt in der jahrelangen Reifung. Dabei ist es bedeutsam, welche Holzart das Fass aufweist, wo das Lagerhaus seinen Standort hat und wie das Lagerhaus gebaut ist. Alle Faktoren beeinflussen die Reife und somit den Geschmack. Der traditionelle Single Malt Whisky reift mindestens fünf Jahre in Eichenholzfässern – oft jedoch bedeutend länger. Der Aberlour Scotch Whisky ist beispielhaft für eine besonders lange Reifung. 12 Jahre dauert der Reifeprozess; zuerst in einem Eichenholzfass und abschließend sogar noch in einem Sherry-Fass. Doch durch genau diese Reifeprozesse entstehen einmalige Geschmacksaromen, die bei Whiskykenner sehr beliebt sind.