Beliebtes Heißgetränk zur kalten Jahreszeit

Jetzt, wo es wieder auf die gemütliche, vorweihnachtliche Jahreszeit zugeht, freuen sich viele über Glühwein, heißen Punch oder Kakao, wie man ihn gerne auf Weihnachtsmärkten genießt. Zuhause, wenn man es sich beispielsweise mit Freunden gemütlich macht, greifen viele jedoch zu einem anderen Heißgetränk. Dieses hat besonders in Deutschland viele Anhänger, da es zum einen sehr beliebt und zugleich sehr berühmt ist. Schon Ende der vierziger Jahre  wurde das Punch ähnliche Alkoholgetränk durch den Schauspieler Heinz Rühmannbekannt. Die Rede ist von der Feuerzangenbowle.

Beliebter Film schafft Bekanntheit

In dem gleichnamigen Film spielt Rühmann den jungen Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer, der aufgrund eines Privatlehrers noch nie eine öffentliche Schule besucht hat. Während einer Zusammenkunft unter Freunden, bei der die Gruppe eine Feuerzangenbowle genießt, beichtet der Schriftsteller sein kleines Geheimnis. Die Herrenrunde beschließt letztendlich, dass ihr Kamerad die Schulbank noch einmal drücken soll, um so die verpasste Zeit nachzuholen. Pfeiffer kommt auf ein Kleinstadtgymnasium und versucht all das nachzuholen, was er in seiner Jugend versäumt hat. Besonders seine Streiche stellen die Schule schnell auf den Kopf. Der Film ist besonders in den Nachkriegsjahren für viele Menschen eine willkommene Abwechslung, denn Hungersnöte und Wohnungsknappheit drücken auf das Gemüt. In den fünfziger Jahren findet Deutschland wieder den Auftrieb und gemeinsame Abende unter Freunden werden wieder vermehrt zum gesellschaftlichen Muss. Wer etwas Besonderes auftischen wollte, der langte zur Bowlenschale mit der Feuerzange. Gerade in den kalten Wintermonaten, war das heiße Getränk -mit ordentlich „Schuss“- mehr als beliebt. Doch die Feuerzangenbowle hat ihren Ursprung und ihre Beliebtheit nicht in dem gleichnamigen Film erlangt. Wann genau die Bowle erfunden wurde, kann nicht genau bestimmt werden. Als gesichert gilt hingegen, dass die Feuerzangenbowle bereits im 19. Jahrhundert in zahlreichen Studentenverbindungen hergestellt und konsumiert wurde. Dabei bediente man sich damals einem einfachen Trick. Um die großen Zuckerhüte über der Bowle zu positionieren, nutzte man eine klassische Feuerzange. Dieses Utensil diente ursprünglich als Kaminbesteck und wurde dazu genutzt, glühende Holzkohle aus Öfen oder Kaminen zu entnehmen, um sich damit zum Beispiel die Pfeife zu entzünden. Die praktische Form erlaubte es den Erfindern der Feuerzangenbowle, die schweren Zuckerhüte über der eigentlichen Bowle zu platzieren, mit Rum zu übergießen und letztendlich anzuzünden. So musste der Hutzucker, der früher viel größer und fester war, nicht erst mühevoll zerkleinert werden.

Bowle- FeuerzangenbowleDie Vorbereitung der Feuerzangenbowle gleicht der des Glühweins

Noch heute voll im Trend

Das klassische Heißgetränk, welches zwar Bowle heißt, in Wirklichkeit aber ein Punch ist, wird mit reichlich Rotwein angesetzt. Die Zutaten ähneln sehr stark einem herkömmlichen Glühweinrezept, da in eine traditionelle Feuerzangenbowle auch Gewürze und Früchte kommen. So sind Nelken, Sternanis und Zimtstangen sehr beliebt, aber auch Zitronen und Orangen.

Nur mit hochprozentigem Rum gelingt das Karamellisieren des Zuckerhuts

Abschließend wird der Hutzucker über der Bowlenschale mit Hilfe der Feuerzange platziert, mit 80%igem Rum übergossen und angezündet. Ist die richtige Brenntemperatur erreicht –und dies gelingt nur mit hochprozentigem Rum- karamellisiert der Zucker und tropft langsam in die Bowle. Es entsteht der charakteristische Geschmack des Traditionsgetränks, das auch in diesen Wintermonaten wieder auf so manchem gemütlichen Beisammensein angeboten wird.